Auf die Eiweißversorgung bei den Rindern achten
Anders als 2013 wurden 2014 durchwegs hohe Erntemengen bei Grünlandaufwüchsen und Getreide geerntet. Doch die Eiweißgehalte sind deutlich geringer als in den Vorjahren.
Wie die ersten Analysenergebnisse zeigen, ist sowohl im Grundfutter, als auch im Getreide wenig Eiweiß enthalten. Grassilagen unter 13 % Eiweiß in der Trockensubstanz und Weizen unter 10 % Eiweiß in der Frischsubstanz sind heuer keine Seltenheit!
Ausreichend Eiweiß füttern
Wer viel Grundfutter in die Kühe bringen will, muss ausreichend Eiweiß füttern. Die Bakterien im Pansen können das Futter besser abbauen, wenn sie genügend Eiweiß erhalten. Je schneller die Pansenbakterien das Futter abbauen, desto höher ist die Futteraufnahme. 40 bis 50 kg Milch bei 3,2 % Eiweiß sind in der ersten Laktationshälfte möglich, wenn der Pansen optimal arbeitet. So gefütterte Kühe bleiben fruchtbar und produzieren über viele Laktationen erfolgreich Milch.
Milchharnstoff im Auge behalten
Ob eine Milchkuh ausreichend mit Eiweiß versorgt ist, zeigt sich am Harnstoffgehalt in der Milch. Der optimale Harnstoffgehalt in der Milch liegt bei 20 bis 25 mg/100 g. Bei einem durchschnittlichen Harnstoffgehalt der Milch deutlich unter 20 mg/100 g ist mit einer geringeren Futteraufnahme, weniger Milchmenge und geringerem Eiweißgehalt der Milch zu rechnen. Um einem Eiweißmangel und damit verbundenen Milchleistungsabfall vorzubeugen, muss daher die Eiweißergänzung rechtzeitig angepasst werden (siehe Tabelle Milchharnstoff).
Milchharnstoff
<15 | Einsatz RinderKombi um 1 kg erhöhen |
15-20 | Einsatz RinderKombi um 0,5 kg erhöhen |
20-30 | Keine Veränderung |
>30 | Bei Grassilage-Ratione: Energieversorgung erhöhen, RinderKombi mit RaPass. |
>30 | Bei Maissilage-Rationen: RinderKombi um 0,5 kg reduzieren. |
Milchharnstoff gibt Auskunft über Stickstoffversorgung im Pansen
Eiweißversorgung auf Grundfutter abstimmen
Bei der Auswahl des passenden Eiweißfutters muss die Rationszusammensetzung mitberücksichtigt werden.
Bei Rationen mit einem Eiweißmangel im Pansen (hoher Maissilageanteil, Grassilagen mit sehr geringem Eiweißgehalt) ist der Einsatz von Eiweißkonzentraten mit Futterharnstoff (RinderKombi H) sinnvoll. Der Futterharnstoff liefert den Pansenbakterien rasch verfügbaren Stickstoff und verbessert die Eiweißversorgung im Pansen.
Bei Rationen mit hohen Grassilageanteilen wird eine Eiweißergänzung mit RinderKombi empfohlen.
Nähere Informationen zum Eiweißanteil im Grundfutter entnehmen Sie bitte der Tabelle Eiweißversorgung.
Eiweißversorgung
RinderKombi | Rinderkombi H |
Für Rationen mit hohem Grassilageanteil | Für Rationen ab ca. 30 % Silomais in der Grundration |
Für hofeigenes Milchleistungsfutter | Mit Futterharnstoff als rasche Stickstoffquelle |
Mit Mineralstoffen und Vitaminen | Mit Mineralstoffen und Vitaminene |
Espandat oder expandierter Pellet | Expandierter Pellet |
Eiweißversorgung auf Grundfutter abstimmen
Geringere Schwankungen bei Eiweißkonzentraten
Garant-Eiweißkonzentrate für Milchkühe (RinderKombi) setzen sich aus mehreren Eiweißfuttermitteln, Melasse, Mineralstoffen und Vitaminen zusammen. Im Unterschied zu Einzelfuttermitteln ist der Eiweißgehalt der RinderKombi-Sorten konstant. Die schwankenden Inhaltsstoffe von Sojaschrot, Rapsschrot etc. werden durch eine Optimierung der Rezepturen ausgeglichen.