Licht steigert Milchleistung
Licht ist für Rinder besonders wichtig - es bringt den Organismus in Schwung. Licht beeinflusst aber auch das Verhalten, das Wachstum, die Fruchtbarkeit, die Milchleistung und das Wohlbefinden der Rinder.
Licht liefert Energie, fördert Wachstum und
Lebensqualität – Licht ist essentiell für jeden
Organismus. Für Rinder dient es zur Orientierung
im Stall und auf der Weide, zum Erkennen
anderer Rinder und der Landwirtin bzw.
des Landwirtes. Das Gesichtsfeld der Rinder ist mit 330° sehr
breit. Sie können nach vorne, seitwärts sowie
über und hinter sich sehen, ohne den Kopf zu
bewegen. Das ermöglicht Rindern, Feinde und
andere unerwartete Gäste blitzschnell zu erkennen
und darauf zu reagieren.
Die Sehschärfe ist hingegen ein Problem. Das Bewegungssehen ist wiederum
bestens ausgeprägt. Rinder nehmen kleinste horizontale
Bewegungen im Raum wahr.
Gutes Dämmerungssehen ist ein weiterer Pluspunkt
der Rinder. Geringe Beleuchtungsintensität
reicht aus, um die Orientierung in der Nacht
auf der Weide und im Stall nicht zu verlieren.
Problem Sehschärfe
Rinder haben nur
1/22 bis 1/12 der
Sehschärfe des
Menschen (Bouissou
et al., 2001). Sie
haben Schwierigkeiten
in schattigen
Bereichen im Stall
und auf der Weide.
Ebenso können sie
Abgrenzungen nur
schwer erkennen.
Höhere Wachstumsrate
Bei Rindern erfolgt die Lichtaufnahme über die
Augen und die Haut. Der Weg über die Augen
führt zum Gehirn. Von dort aus werden Signale
an die Zirbeldrüse gesendet, die das Hormon
Melatonin absondert. Das Hormon beeinflusst
den Tag/Nacht-Rhythmus, die Fruchtbarkeit, das
Immunsystem und den Schlaf. Zusätzlich existiert
ein Jahresrhythmus, der durch die Intensität
des Lichts sowie der Temperatur gesteuert wird.
Die Lichtdauer in Kombination mit der Intensität
beeinflusst die Fruchtbarkeit, das Wachstum
und die Leistung von Nutztieren.
Paaren sich Rinder asaisonal, kann eine jahreszeitlich
bedingte Beeinflussung festgestellt werden.
Ein Versuch bei Kalbinnen zeigte, dass sich
ein 16-Stunden-Lichttag (= Langtag-Bedingungen)
positiv auf die Wachstumsrate und die Geschlechtsreife
auswirkt. Beim Euter wurde festgestellt,
dass die lange Lichtzufuhr das Wachstum
des Parenchymgewebes aktivierte und sich in
späterer Folge die Milchleistung erhöhte. Ebenso
bei laktierenden Kühen wirkte sich die Tageslänge
positiv auf die Milchleistung aus.
Wirkung des Lichts beim Stallbau berücksichtigen
Beim Bau von neuen Ställen sollten verschiedene Eigenschaften des Lichts
und dessen Einfluss auf die Fruchtbarkeit, das Wachstum, die Milchleistung,
das Wohlbefinden sowie die Orientierung der Rinder im Stall beachtet werden.
Ebenso spielt das Wohlbefinden von Tier und Mensch eine große Rolle
– Licht bedeutet Leben. Moderne Stallbauten verfügen über ein Lichtband
an der Decke, lichtreflektierende Wände und lichtdurchlässige Curtains. In alten
Ställen mit schlechteren Lichtbedingungen sollte das Licht auch tagsüber
eingeschalten sein. In der Nacht wird das Licht reduziert, damit der natürliche
Tag-Nacht-Rhythmus nicht gestört wird. Ein harmonisches Miteinander
von künstlichem und natürlichem Licht, angepasst an den Jahreskreislauf,
sorgt für optimale Haltungsbedingungen im Rinderstall.
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