Was tun bei Kälberdurchfall?

Kälberdurchfall erfordert sofortiges Handeln! Eine ganzheitliche Sicht auf die Aufzucht und das Festlegen der wichtigsten Kontrollpunkte von der Abkalbebox bis zum Kälberstall sind wesentliche Maßnahmen.
AlpMil Milchaustauscher fördern eine stabile Darmflora
© Garant
Durchfallerkrankungen sind die häufigsten Kälbererkrankungen und für rund 50 % der Kälberverluste im Aufzuchtstall verantwortlich. Falsche Fütterung, Bakterien, Viren, Parasiten oder mangelnde Hygiene und Fehler beim Geburts- oder Tränkemanagement können schweren Durchfall verursachen.

Checkliste Kälberdurchfall:

  • Die häufigsten Durchfallerreger sind Rota- und Coronaviren, E.coli-Bakterien, Clostridien und Kryptosporidien.
  • Mithilfe von Schnelltests lassen sich die Durchfallerreger im Kot feststellen.
  • Bei Durchfall muss der hohe Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden.
  • Erkrankte Kälber sollten am besten in Kälberkrankenboxen mit zusätzlicher Wärmequelle umgestallt werden.
  • Wichtige vorbeugende Maßnahmen sind eine tiergerechte Aufstallung, eine optimale Fütterung in den ersten Lebenswochen und eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der sensiblen Bereiche im Stall.
  • Mlichaustauscher fördern eine stabile Darmflora und hemmen Krankheitserreger im Darm.

DiaProtect C bei Kälberdurchfall

DiaProtect C ist ein Diätfutter für Kälber. Bei Infektionsdruck durch Durchfallerreger wie Kryptosporidien oder Kokzidien bzw. Gefahr von Verdauungsstörungen geben Sie Ihren Kälbern diese Produkt.
  • Sichert die Aufzucht auch bei hohem Infektionsdruck
  • Milchsäurebakterien schützen die Darmschleimhaut & fördern die natürliche Darmflora
  • Beta-Carotin als Provitamin A unterstützt die Immunität
  • Optimale Kombination an Vitaminen und Spurenelementen mit Aromastoffen und appetitanregendem Pflanzenextrakt
Einsatz: Ab der zweiten Mahlzeit während der ersten 8 bis 14 Lebenstage einsetzen. 5 –10 g DiaProtect je Liter Milch einrühren, mind. 60 g pro Kalb und Tag.

Bakterien, Viren und Parasiten

  • Neugeborene Kälber sind in den ersten Lebenstagen besonders anfällig für Rotaviren. Sie sind die gängigsten Durchfallerreger bei Kälbern und Lämmern im Alter von 5 – 14 Tagen. Mit zunehmendem Alter entwickeln Kälber eine gewisse Immunität, worauf das Fehlen klinischer Symptome bei älteren Tieren schließen lässt.
  • Coronaviren befallen Kälber im Alter von 5 – 21 Tagen und schädigen den Darm, wodurch es auch bei guter Therapie bis zu einer Woche dauern kann, bis die Kotkonsistenz wieder normal ist. Der hohe Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust lässt die Kälber apathisch festliegen (Blutazidose) und begünstigt eine weitere Infektion mit Bakterien wie E.coli. Im Gegensatz zu Rotaviren können Coronaviren auch ältere Tiere befallen (Winterdysenterie).
  • E.Coli-Bakterien treten hauptsächlich bei 2 – 8 Wochen alten Kälbern auf und bilden – wie Clostridien – Toxine, die die Darmzotten massiv schädigen und den Durchfall verstärken.
  • Erkrankungen durch Clostridien (Clostridium perfringens) zählen zur verlustreichsten Form bei Kälbern. Clostridien bilden unterschiedliche Toxine, die im Organismus Toxämie verursachen und zu einem plötzlichen Tod des Kalbes führen können. Aufblähen und Koliken, blutiger Durchfall und Appetitlosigkeit sind Alarmzeichen für ein rasches Handeln.

Erste Hilfe bei Kälberdurchfall

Durchfall ist keine Krankheit, sondern ein Symptom und eine Schutzfunktion des Körpers. Krankheitserreger und Gifte sollen durch ein hohes Flüssigkeitsvolumen rasch ausgeschieden werden. Die größte Herausforderung ist dabei, den massiven Flüssigkeitsverlust auszugleichen. 10 – 20 % der Körpermasse (das entspricht 4 – 8 l bei einem neugeborenen Kalb) können innerhalb eines Tages verloren werden.

Wichtig in der Durchfallbehandlung ist, die Tränke nicht abzusetzen, um das Kalb weiterhin ausreichend mit Energie zu versorgen. Sinnvoll ist, die Tränkemenge pro Mahlzeit zu reduzieren und gleichzeitig die Frequenz der Mahlzeiten zu erhöhen. Zusätzlich zur Milch empfiehlt sich der Einsatz einer Elektrolytlösung (z.B. Unilyt), um der entstehenden Austrocknung und Blutübersäuerung entgegenzuwirken.

Erkrankte Kälber sollten am besten in Kälberkrankenboxen mit zusätzlicher Wärmequelle umgestallt werden, so können sie besser und häufiger beobachtet werden.

Krankheitserreger in Schach halten

Vorbeugende Maßnahmen, wie die möglichst frühe, ausreichende Kolostrumversorgung der neugeborenen Kälber, eine tiergerechte Aufstallung, die den Kälbern Licht, Luft und Bewegungsmöglichkeiten bietet, sowie eine optimale Fütterung in den ersten Lebenswochen und eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der sensiblen Bereiche im Stall (z.B. Iglus, Tränke- eimer- und Automaten, Wasserleitungen) können die Krankheitserreger in Schach halten.

Bei sehr hohem Erregerdruck im Stall kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass es trotzdem vereinzelt zu Durchfall in der Kälberaufzucht kommt.
  • Den schnellsten Schutz bieten Antikörper, die reichlich im Kolostrum des Muttertieres enthalten sind. Hier hat sich die Muttertierimpfung in der Prophylaxe von erregerbedingtem Frühdurchfall durchgesetzt. Die erste Kolostrumgabe (mind. 2 l) sollte so früh wie möglich erfolgen.
  • Die Mineral- und Vitaminversorgung bei hochträchtigen Kühen (z.B. durch KuhKorn Trockenstehzeit) verbessert die Qualität der Biestmilch. Ein hoher Gehalt an Spurenelementen, Vitaminen und Immunglobulinen in der Biestmilch fördert die Immunität beim Kalb.
  • Milchaustauscher wie AlpMil Premium Plus bzw. AlpMil MMP Plus können unmittelbar nach der Biestmilch eingesetzt werden. Sie fördern eine stabile Darmflora und hemmen Krankheitserreger im Darm. Die natürliche Durchfallprophylaxe Protection Plus in allen AlpMil-Austauschern besteht aus Milchsäure und Oligosacchariden. Letztere verstärken das Wachstum von gewünschten Darmbakterien (Bifido-Bakterien) und drängen Durchfallerreger im Darm zurück. Die Milchsäure bewirkt eine leichte pH-Wert-Absenkung in der Tränke, was die Verdaulichkeit erhöht.
  • Gleichzeitig werden Wasser, Kälber TMR oder Garant KälberMüsli Protect und Heu angeboten. Für eine zügige, gleichmäßige Entwicklung der Kälber sind Heu und Stroh in der Kälber-TMR von Garant auf genau die richtige Länge geschnitten: Kurz genug, dass die Kälber keine langen Stängel und Blätter selektieren können, und lang genug, dass die Partikel eine rasche Pansenentwicklung fördern. Mais- und Weizenflocken im KälberMüsli Protect sorgen ebenfalls für eine frühe Stimulation des Pansenzottenwachstums.

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